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Was bleibt von diesem Weihnachtsfest 2020? - Christusdorn von Christopher Bischoff
Sonnabend, 26. Dezember 2020, 15:00 Uhr
Was bleibt von diesem Weihnachtsfest 2020? Was nehmen wir in unserem Herzen mit? Wut, Einsamkeit und Enttäuschung oder Weihnachtsfrieden und Weihnachtsfreude in einer Zeit, in der die Welt verloren zu gehen scheint.
In diesem Jahr höre ich den Ruf des Engels aus dem Lukasevangelium anders. Vielleicht höre ich ihn das erste Mal richtig. Fürchtet euch nicht Diese Worte galten damals den verängstigten, an den Rand der Gesellschaft gedrängten Hirten und in diesen Tagen gelten sie uns. Mit diesem Ruf beginnt eigentlich Weihnachten. Das Fest, das uns die Furcht vor der Welt und ihren Dunkelheiten nehmen will. Johann Sebastian Bach hat in seiner zweiten Kantate des Weihnachtsoratoriums die Erscheinung des Engels bei den Hirten geschickt musikalisch verarbeitet. In der Anfangssinfonie sind die himmlischen Klänge noch gut von denen der Hirtenmusik zu unterscheiden. Der Gegensatz von Himmel und Erde. Von Streichern und Oboen. Aber am Ende der Kantate vermischen sich die himmlischen und irdischen Klänge. Das Fürchtet euch nicht des Engels, hat die Herzen der Hirten erreicht. In ihrem Herzen selbst, hat sich der kommende Heiland ein Kripplein bereitet. Weihnachten hat so ihre (Klang-)Welt verändert.
Ich wünsche und hoffe, dass auch unsere Klangwelt, die in der letzten Zeit oft von dunklen, dumpfen, lamentierenden Tönen dominiert wird, durch die himmlische Engelsmusik, dem Kind in der Krippe, dem Erlöser der Welt, verändert wird. Denn dann ist es wirklich Weihnachten geworden.
Christopher Bischoff,
Student und Lektor der Kirchengemeinde Bielen
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