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Von der Torheit des Kreuzes - Christusdorn von Pf.in Sabine Wegner

Sonntag, 21. März 2021, 04:17 Uhr

„Ich glaube nur, was ich sehen kann!“, so habe ich es oft gehört von vernünftigen Menschen, die von sich annahmen, die Dunkelheit des Mittelalters hinter sich gelassen zu haben.
Manchmal denke ich an sie. Ihre Zuversicht schöpften sie aus dem Sichtbaren. Wie mag es ihnen gehen, wo sich unsere sichtbare Welt so verwandelt hat? Unser Vertrauen in die Planbarkeit und Berechenbarkeit der Zukunft ist durch die Pandemie erschüttert. Tests und Impfungen werden unsere Welt vielleicht etwas sicherer machen. Aber sie werden nicht unser Heil sein. Unser Heil liegt im Kreuz, Jesu Lebenshingabe und Gottes Liebe zu uns Menschen. So wie er gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, so sind auch wir in unserer Taufe mit ihm begraben und werden mit ihm auferstehen. Ist das zu begreifen, oder einem modernen Menschen zu erklären? Thomas, Jesu Jünger, begreift, weil er seinen Finger auf Jesu Wunde legt. „Glückselig sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.“, sagt Jesus Christus.
Credo quia absurdum est - ich glaube, weil es der Vernunft zuwiderläuft. Ein geflügeltes Wort, so ähnlich von Tertullian gesagt: „Gottes Sohn ist gekreuzigt worden: ich schäme mich dessen nicht, gerade weil es etwas Beschämendes ist. Gottes Sohn ist gestorben: es ist ganz glaubhaft, weil es ungereimt ist (und sich nicht begreifen lässt); er ist begraben und wieder auferstanden: das ist ganz sicher, weil es unmöglich ist.“ Man könnte auch übersetzen: „Ich glaube, weil es unvernünftig, ungereimt, widersinnig ist.“ Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.“ (1.Kor. 1, 25) Paulus spricht „von der Torheit des Kreuzes“ und im selben Atemzug davon, dass Gott die Weisheit der Welt als eigentliche Torheit entlarvt hat.
Wir wissen nicht wie die Zukunft aussieht. Getragen sind wir von der unbedingten Hoffnung und dem unvernünftigen Glauben, dass Gott auch in Zukunft uns begleitet. Die Pandemie hat die menschliche Planbarkeit der Zukunft auf eine harte Probe gestellt. Vielleicht wird etwas sichtbar werden, was wir noch gar nicht im Blick haben. Aber dass Gott uns auch auf neuen Wegen begleitet und führt, ist unsere Zuversicht
Pfarrerin Sabine Wegner
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