Mittwoch, 05. Mai 2021, 10:33 Uhr
Ein Blick oder Einblick in die Ladegast-Orgel in Neustadt (Foto: Chr. Heimrich)
Das Jahr der Orgel startet in der Region Harzblick an diesem Samstag um 18 Uhr mit einem festlichen Gottesdienst. Ein bekannter Berliner Organist wird das Instrument des Jahres 2021 in der Neustädter St.-Georg-Kirche erklingen zu lassen. Im Südharz ist Joachim Thoms bereits für seine atemberaubenden Improvisationen bekannt. Dieses Mal ist er nicht nur zu hören, mittels Videoprojektion kann man ihm beim Spiel sogar auf die Finger schauen. Bitte beachten Sie unbedingt die empfohlene Anmeldung für diesen Tag.
Texte, Lieder und Gebete, gestaltet von Pfarrer Gregor Heimrich und Kirchenmusikerin Christine Heimrich unterstreichen die Rolle der Orgel als liturgisches Instrument.
Könnte dieses sehr wertvolle Instrument des Orgelbauers Friedrich Ladegast erzählen, würde es berichten, dass es in St. Georg Mitte der 80-er Jahre eine neue Heimat fand. Ursprünglich stand diese Orgel aus dem Jahre 1876 in Eythra bei Leipzig. 1984 musste der Ort dem Braunkohlentagebau weichen, das wertvolle Instrument musste und konnte gerettet werden. Seitdem finden in Neustadt regelmäßig Konzerte mit namhaften Musikern aus ganz Deutschland statt.
Aufgrund der Hygieneregeln ist es empfohlen, sich für den Gottesdienst telefonisch unter der Nummer 036331 46372 (Pfarramt Ilfeld) anzumelden, um einen Sitzplatz zu bekommen.
Weitere Termine und Informationen zu den Veranstaltungen im Pfarrbereich Ilfeld finden Sie unter www.christen-in-harztor.de
Hintergrund: Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein erklärte die Orgel zum Instrument des Jahres 2021 und schreibt dazu: Die Orgel wird wegen ihres prächtigen Äußeren und ihres gewaltigen Klanges oft als Königin der Instrumente bezeichnet. Als abendländisches Hauptinstrument der Liturgie steigert sie nicht nur die Feierlichkeit der Gottesdienste, sie symbolisiert mit ihrem vielstimmigen Klang auch den Zusammenklang zwischen himmlischer und weltlicher Sphäre.
Keine Orgel ist wie die andere; jede ist an die Akustik des Raumes angepasst, in dem sie erklingt. Die prächtigen Instrumente in Kirchen und Konzertsälen sind Meisterwerke des Instrumentenbaus und der Feinmechanik. Von der Antike bis heute spiegelt der Orgelbau technische Entwicklungen, aber auch stilistische Umbrüche wider, so dass heute an vielen erhaltenen oder restaurierten Orgeln die Stilvielfalt von 500 Jahren Kirchenmusik zu erkennen und klanglich zu erleben ist.
Deutschland zählt zu den wichtigsten Ländern für die Weiterentwicklung des Orgelbaus und der Orgelmusik. Beides wurde vor drei Jahren von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
2021 wird die Orgel in ihrem Variantenreichtum innerhalb und auch außerhalb des kirchlichen Einsatzes beleuchtet. Dazu werden vom Landesmusikrat und seinen Mitgliedsinstitutionen diverse Aktivitäten und Veranstaltungen organisiert. Ziel des Gemeinschaftsprojektes Instrument des Jahres ist es, die Vielfalt der hiesigen Musiklandschaft abzubilden.