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Zulassen oder ablehnen? - Christusdorn von Regina Englert
Sonntag, 13. Juni 2021, 07:23 Uhr
Plötzlich klingelt das Telefon und die Angehörigen stehen vor der Frage, ob es eine Patientenverfügung gibt oder wenn nicht, wie sie für den Patienten entscheiden würden. Diese Bilder kenne ich, Gott, sei Dank, nur aus den Reportagen der letzten Monate. Aber mal unter uns: Wissen Ihre Angehörigen, wo Ihre Patientenverfügung liegt oder was Ihr Wille wäre? Meine Kinder beispielsweise wissen es nicht. Aber hätte ich wirklich gewollt, dass sie die Verfügung finden? Die letzten Monate haben meinen Blick auf die Inhalte noch einmal kritischer werden lassen. Die Bilder von Intensivstationen gehen mir nicht aus dem Kopf. Der eben noch vermeintlich leicht Erkrankte muss intubiert werden. Schnelle Entscheidungen stehen an. Künstliche Beatmung zulassen oder ablehnen? Zahlreiche Menschenleben konnten während der Pandemie mit ihrer Hilfe gerettet werden. Aus Gesprächen mit Freunden habe ich herausgehört, dass nicht wenige angesichts der Coronapandemie noch einmal neu nachgedacht haben. Die bis dahin vielleicht bewusst abgelehnte künstliche Beatmung gewann im letzten Jahr plötzlich eine andere Bedeutung. Haben Sie bereits eine Patientenverfügung unterschrieben? Wäre das damals Unterzeichnete auch jetzt und heute noch Ihr Wille? Und wenn Sie noch keine Verfügung getroffen haben, dann ist Ihnen ihr Wert vielleicht durch die Pandemie noch einmal mehr ins Bewusstsein gerückt.
Online gibt es eine Handreichung samt Formularen für eine Christliche Patientenvorsorge: www.ekd.de/Christliche-Patientenvorsorge
Aber bitte, holen Sie sich beim Ausfüllen medizinischen Rat, diese wichtigen Entscheidungen sind sehr komplex und müssen detailliert festgelegt werden.
Bleiben Sie behütet,
Regina Englert
(Kirchengemeinde Elende)
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