Klare Worte - Christusdorn von Regina Englert

Schreckensmeldungen fliegen uns um die Ohren – 24 h am Tag. Ich habe schon fast Angst vor schlechten Nachrichten, schlafe unruhig, mein Herz schlägt schneller als sonst. Sie kennen das sicherlich auch. Der Krieg ist näher, als wir uns das in den letzten Jahrzehnten hätten vorstellen können. Und während ich das schreibe, wehen im Südharz an Kirchen und Pfarrhäusern Friedensbanner. Unterkünfte werden organisiert. Alles für das Eintreffen der Flüchtenden vorbereitet. Wir sind von Null auf Hundert hellwach.
Was kann ich tun, frage ich mich? Aktiv werden, das hilft mir in solchen Situationen. Schauen, wer seriös Spenden sammelt, in die Apotheke gehen und medizinische Versorgung kaufen, Lebensmittel, Windeln, Wolldecken. Alles was auf den Listen der Transporte steht. Tun möchte ich etwas, nur nicht ohnmächtig zusehen. Der Verein Schrankenlos e.V. hat genau für solche wie mich auf seiner Webseite http://www.schrankenlos.net eine digitale Pinwand eingerichtet, die all diese Informationen beinhaltet – wer, was, wo? Danke, das ist so wichtig! Das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum sammelt Spenden für die Partnergemeinden in Polen und der Slowakei. Dort versorgen sie Flüchtende in großer Zahl (IBAN: DE26 5206 0410 0008 0000 00, Stichwort „Ukraine“). Sie leisten die Arbeit vor Ort.
Doch unsere Unterstützung sieht auch noch anders aus. Wir beten – wir bringen alles, was uns quält vor Gott. Unsere Ängste, unsere Trauer, unsere Wut – glauben Sie mir, ich habe nicht an klaren Worten gespart. Aber ich habe auch mein flehentliches Bitten und die Hoffnung auf ein friedvolles Miteinander gen Himmel gesandt. Diesen Freitag und auch noch an diesem Wochenende wird unser Gebet beim Weltgebetstag noch einmal besonders intensiv um die Welt gehen. Wir lagen und liegen Gott mit unserem Anliegen mächtig in den Ohren. Gut so!