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Seifenblasen und Orgelfaszination - Auftakt der Orgelschule

Freitag, 08. Juli 2022, 12:31 Uhr
Julia (26) beim Probesitzen auf der Orgelbank (Foto: R. Englert) Julia (26) beim Probesitzen auf der Orgelbank (Foto: R. Englert)


(re) Die Kirche in Trebra ist mit Menschen aller Generationen gefüllt, als am Donnerstag die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Regionale Orgelschule“ beginnt. Pfarrerin Sabine Wegner lässt in ihrer Andacht dazu Töne vom Himmel fallen – bunte Seifenblasen schweben von oben durch das Gotteshaus. Eine schöne Idee, aber allzu lange darf die Andacht nicht dauern. Einige der jüngeren Anwesenden rutschen schon neugierig in den Bänken herum. Doch nicht nur sie sind leicht angespannt. Es soll es endlich losgehen, steht in den Gesichtern geschrieben. Sie alle eint der Wunsch, und bei manchem ist es sogar ein Traum, das Orgelspiel zu erlernen. Heike (65) erzählt eher nüchtern, dass sie ein Klavier zu Hause habe und nun an der Orgel lernen möchte. Ganz anders Carola (58), ihre Augen leuchten, wenn sie von ihrem Traum erzählt, dieses Instrument zum Klingen zu bringen. Von leise bis mächtig, alles rauszukitzeln, das zu können sei das Höchste für sie. Heidi (9) hört die Orgel immer im Gottesdienst in Trebra und möchte die Königin der Instrumente nun auch selbst spielen können. Ein Zweitklässler kommt gleich mit Mutti und Schwesterchen in der Babytrage. Mutter und Sohn wollen sich gemeinsam zum Lernen anmelden. In ihrer Gemeinde Liebenrode haben sie zugeschaut, als die Orgel 2019 aufgebaut wurde. Das hat sie so begeistert, dass sie sie nun auch spielen können möchten.

In Trebra wird jetzt erst einmal den Organisten gelauscht, selbst ausprobiert, Orgelliteratur inspiziert, in die Orgel hineingeschaut und zum Abschluss bei einem leckeren Imbiss zusammengesessen.

Gut 20 potentielle Lernende habe sich für die regionale Orgelschule der Pfarrbereiche Großbodungen, Silkerode und Trebra eingetragen. Vier Dozenten stehen ihnen dabei zur Seite. Die 30 Euro pro Unterrichtsstunde verteilen sich gleichmäßig auf die Lernenden, die Heimatgemeinde und den Kirchenkreis. Das Projekt soll vier Jahre laufen. Zu Beginn hält Kreiskantorin Christine Heimrich die verbindenden Fäden in der Hand. Die Projektleitung ist noch als 25%-Stelle auf 4 Jahre ausgeschrieben. Bewerbungsinformationen findet man unter https://www.ev-kirchenkreis-suedharz.de

Christine Heimrich freut sich, dass das Projekt gestartet ist und wird gespannt verfolgen, wie es weitergeht. „Die Menschen haben hohe Erwartungen an sich selbst, da wird es noch die eine oder andere Enttäuschung geben“, ist sie überzeugt. Doch die leuchtenden Augen der Orgelschüler beim ersten Proberutschen auf die Orgelbank, wird auch sie wohl nicht mehr vergessen.

Probesitzen auf der Orgelbank - die Freude steht allen ins Gesicht geschrieben (Foto: R. Englert) Probesitzen auf der Orgelbank - die Freude steht allen ins Gesicht geschrieben (Foto: R. Englert)
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