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Eine Fluchtgeschichte - Christusdorn von Marcus Bornschein

Sonntag, 04. September 2022, 09:13 Uhr
Maria und Josef mussten in Nazareth alles zurück lassen und sich nach Bethlehem aufmachen. Dort angekommen wurde Jesus schon geboren. Als sich der Trubel gelegt hatte kam die nächste Schreckensnachricht. „Das Leben eures Kindes ist in Gefahr. Ihr müsst euch sofort auf den Weg machen. Nehmt was ihr tragen könnt und verschwindet nach Ägypten.“ Fragen quälen sie: „Lassen die uns überhaupt rein? Wollen die uns überhaupt? Was wird uns erwarten?“ Auf der Suche nach einer Unterkunft kommen sie mit den Leuten ins Gespräch. Einige beschimpfen sie und wollen sie hier nicht haben. Andere haben keine Lust ihnen zu helfen, sie sind ihnen gleichgültig. Wieder andere verweisen sie weiter. „Ihr könnt ruhig hier bleiben, solange ihr mich in Ruhe lasst.“ Traurig und müde finden sie endlich Menschen, denen sie nicht egal sind. Sie helfen ihnen sich zurecht zu finden. Sie versorgen sie, über Essen und Kleidung hinaus. Sie haben sich ausgeruht und wieder neue Kraft getankt. Sie haben jetzt wieder einige Sachen, die ihnen helfen sich wohl zu fühlen. Vieles fehlt aber noch.
Für ein zuhause braucht es mehr als nur Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Dieses „MEHR“ müssen die Flüchtlinge wieder ganz von vorne aufbauen.
Ich weiß noch nicht wo mein Platz in der Geschichte der Flüchtlinge ist. Im Moment stehe ich den ankommenden, vor allem ukrainischen Flüchtlingen ratlos gegenüber. Wieviele kommen? Ich stelle mir die Frage, wo kann ich am besten anpacken? Was tut ihnen gut? Wie kann ich sie willkommen heißen? Wie kann ich ihnen helfen, sich bei uns zuhause zu fühlen?
Ich weiß aber, dass Gott eingreift und das macht mich froh. Er sagt uns zu „Das geknickte Roh wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (Jes 42,3). Gott wird Gelingen schenken und seinen Segen zu unseren Versuchen geben. Er gibt uns Mut anzupacken und neue Wege zu gehen.
Marcus Bornschein, Referent für die Arbeit mit Jugendlichen, Kindern und Familien
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