„Bald schon ist Weihnachtszeit…“ - Christusdorn von Chr. Bischoff

Na, haben Sie schon zugegriffen? In meinen Einkaufswagen sind sie schon gelandet, die ersten gefüllten Lebkuchenherzen. Seit einigen Wochen lachen sie uns verführerisch aus den Regalen im Supermarkt an und laden ein zuzugreifen. Und wie alle Jahre wieder spaltet dieser Umstand die Gemüter. Die einen freuts, die andern schütteln mit dem Kopf. In diesem Jahr sehe ich in den süßen, kalorienreichen Vorboten des Weihnachtsfestes eine mit Schokolade überzogene Konstante in diesen sonst so unsicheren Zeiten. Auf sie können wir uns wirklich verlassen. Spätestens Anfang September stehen sie wieder in den Regalen parat. Komme, was wolle. Ein Stück Normalität, Gewohnheit und vielleicht auch ein bisschen Sicherheit. Nun kann ich es ja gestehen. Während ich diese Zeilen schreibe vollziehe ich auch eine erste Kostprobe der schon erwähnten Lebkuchenherzen. Und ja, sie schmecken schon. Jedes einzelne dieser Schokoladenherzen erinnert mich an die Liebe Gottes. Eine Liebe, die uns aus jeglicher irdischen Kontingenz hinausliebt und uns allen ein Stück des Himmels auf Erden erfahrbar werden lässt. Diese Liebe ist für mich die allergrößte Sicherheit und hat mich bisher durch jeden Lebensturm getragen. Diese Liebe schenkt mir Besonnenheit und befreit mich aus den aktuellen Verstrickungen dieser Zeit. Diese Liebe sichert mir zu, dass ich von Gott erkannt bin, ich nicht übersehen werde. Sie beugt so jeglichem, auch in unserer Stadt wieder aufkeimendem Hass vor, weil sie die Angst wegnimmt von der dieser zehrt. „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes.“ (Röm 8, 38f.)
Darauf noch ein Lebkuchenherz!
Christopher Bischoff
Theologiestudent und Lektor der Kirchengemeinde Bielen