Pogrom-Gedenken in Bleicherode - Rückblick

(re) Am 9. November, fand in Bleicherode die alljährliche Gedenkstunde des November-Pogroms von 1938 statt. Der von der Gemeinde zurechtgestellte Stuhlkreis in der Kirche hat am Mittwochabend nicht ausgereicht, auch in den Bänken saßen noch Teilnehmer des Gedenkens.
Einzig zu diesem Gedenktag werden alte Fotos der Bleicheröder Synagoge in der Kirche gezeigt, die sonst in der Alten Kanzlei ausgestellt werden. Die Synagoge muss von beeindruckender Größe gewesen sein. Eines der Fotos zeigt eindrücklich den brennenden Dachstuhl 1938.
Pfarrer Michael Blaszcyk hielt die Predigt, in der er von einer Gedenkstätte bei Riga erzählte und ihre Verbindung zu den Orten der Herkunft der Ermordeten darstellte.
Nach der Andacht ging es mit Kerzen weiter zur frisch hergerichten Gedenktafel an der Außenwand der Kirche.
Pfarrer Blaszcyk erinnerte, dass es 1988 Proteste in der Stadt gegen die Errichtung der Tafel gab und sie heute wieder aufkeimen. Im Anschluss zog die Gruppe zum ehemaligen Standort der Synagoge in der Obergebraer Straße.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde sie niedergebrannt.
Frau Hilger hatte aus Nordhausen eine Menora mitgebracht. Sie erleuchtete den Gedenkstein ebenso, wie die vielen dort abgestellten Kerzen.