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Gedanken zu meinem Fotobuch - Christusdorn von Gisela Zeh
Sonntag, 11. Dezember 2022, 11:25 Uhr
(re) Es kommt schon der 3. Advent und für mein Fotobuch über unsere Familienreise nach Israel in diesem Frühjahr habe ich bis jetzt erst die Fotos gesichtet. Dabei soll es ein Weihnachtsgeschenk für meine Enkel werden, die als Heranwachsende mit dabei waren. Zum Glück hatte ich die zeitliche Zuordnung der vielen Orte, Kirchen und Gemäuer schon geklärt und einige historische und aktuelle Hintergründe noch im Kopf. Aber so ein Wikipedia-Wissen aus Jahreszahlen und Statistiken war mir zu wenig. Welche meiner eigenen Gedanken und Eindrücke könnten für meine Enkel wichtig sein?
Ich schaute auf ein Foto mit der friedlichen Landschaft des Sees Genezareth. Eigentlich war es ziemlich verwunderlich, dass ausgerechnet aus einer so kleinen Ecke des großen Römischen Reiches und einem so unbedeutenden Volk, den Israeliten, eine so große Religion, das Christentum, hervorging. Dass es genügte, dass der Sohn eines gewöhnlichen Handwerkers, in einem Stall geboren, zu den einfachen, teilweise ungebildeten Menschen ging und ihnen Hoffnung auf Erlösung ihrer Mühsal gab und umfassende Liebe bei Gott zusagte.
Auf einem anderen Foto aus der Altstadt von Jerusalem wuselten Menschen unterschiedlichster Hautfarbe und Kleidung. Fast wie vor 2000 Jahren, als die Menschen Jesus verhöhnten, weil er für seine Botschaft am Kreuz hing und sie dann erstaunlicherweise nach Ostern an ihn und seine Auferstehung zu glauben begannen. Dass also aus der größten Niederlage eine Religion entstand, die weltweit immer noch und bis heute den Menschen glaubhaft Hoffnung auf Erlösung ihrer Mühsal gibt und umfassende Liebe bei Gott zusagt.
Das alles hatte mich auf dieser Reise sehr berührt. Ja, und ich glaube, diese Gedanken werde ich meinen Enkeln ins Fotobuch schreiben.
Gisela Zeh, kath. Domgemeinde Nordhausen
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