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Gereimte Predigt zu 1. Kor 13,1-13 * Sup. Andreas Schwarze

Sonntag, 19. Februar 2023, 10:39 Uhr
Ich grüße euch mit Fröhlichkeit, die Welt um uns im Faschingsrausch.
Da teilt man die Gemütlichkeit mit reichem Schwall und fröhlichen Gesichtern aus.

Gottes Gnade und SEIN Frieden machen Ohr‘n und Herzen weit.
Er hat uns SEIN Wort beschieden, regt uns an zur rechten Freud.

Lehnt euch einfach mal zurück und lasst die Seele baumeln.
Wer ständig angespannt nur rennt, wird durch das Leben taumeln.

Doch Gott hat uns Verstand geschenkt, der wach ist und recht rege.
Gebrauchen wir ihn IHM zur Ehre und unsern Mitmenschen zur Pflege.

So öffne Gott uns selbst die Ohren zu hören, was uns wirklich trägt,
um in dem Wort IHN selbst zu spüren, der unsere Seelen hegt und pflegt.

Wir brauchen SEINE tiefe Liebe, die Zuneigung, wie ER sie gibt,
weil jeder Mensch in seiner Pflege zuerst den eignen Vorteil sieht.

Wir lassen uns gerade rücken und sehn die Welt in Gottes schönem Licht
Der Liebreiz und der Anmut Freude vergehen alle Tage nicht.

Jedoch, wir leiden unter Blindheit. Trotz Augenschärfe bleibt das Wesentliche fremd.
Wir leben an der Oberfläche. Wir sehn verzerrt, verschleiert und gehemmt.

ER macht die Augen sehend, das Herz in IHM ist unbeirrt.
ER weckt uns sanft die Ohren. Ist Wort uns selbst und Hirt.

So hören wir den Predigttext, den Paulus einst gesandt
an die Korinther, seine Freunde, im heut‘gen Griechenland:

Ach, wenn ich doch mit Engeln spräche und Worte klar wie Glocken tönen
doch Liebe wäre nicht dabei, es wär ein schrill gekreischtes Stöhnen.

Ach, wenn wie ein Prophet ich klänge, der Weisheit letzter Schluss mein Wissen sei
Jedoch die Liebe mir nicht Hülle bietet, so ist es mit dem Glaube schnell vorbei.

Ach, wenn ich gäbe, was ich hätte, den Armen, die es nötig brauchen,
doch wär die Liebe nicht mein Tatgrund, es würde wie ein Nebelhauch verrauchen.

Die Liebe ist Langmütigkeit, sie überwindet alle Grenzen,
sie liebt der Menschen Freundlichkeit und lässt die Augen glänzen.

Das Ihre sucht die Liebe nicht, das Böse rechnet sie nicht zu.
Was ungerecht ist, liegt ihr nicht, sie schreibt in jedes Ich ein Du.

Die Liebe höret niemals auf, auch wenn die Zeit in Gott eingeht.
Sie führt das Unvollkomm’ne weiter, weil sie aus Gottes Händen weht.

Als Kinder sehen wir die Welt gerade so, wie wir sie sehen wollten.
Erwachsen sehen wir sie anders und sehen doch nicht alles, was wir sehen sollten.

Wir sehen wie durch einen Spiegel, ein dunkles Bild sich vor uns offenlegt.
Doch werden wir im Angesicht gesehen, wenn Gottes Zeit sich über unser Leben legt.

Jetzt bleiben Stückwerk und ein kleiner Teil vom Ganzen
Das wird sich ändern: aus einem Schritt heraus beginnt das Himmelstanzen.

Nun bleiben sie, die Gaben, die uns Gott gegeben,
der Glaube, die Hoffnung und vor allem die Liebe als größte, bereichern unser Leben.

So segne, Herr, an uns DEIN Wort, dass DU ins Herz willst legen.
Es keimt zur Frucht, wächst fort um fort. Wird Kraft uns und wird Segen.

Das Hohelied der Liebe, das Paulus einst geschrieben
Es handelt von den Menschen und fragt uns, wie wir lieben?

Nun war es eben Valentin, ein Tag verliebt voll Schmetterlinge,
da zogen Herz um Herz sich hin. Ganz eingewebt in Liebesdinge.

Denn Liebe ist zunächst das eine, das kleine Kinder kichern macht.
So ist sie ganz die Herzenssache, die zwischen Menschen Leidenschaft entfacht.

Das ist die Liebe, die als Eros, als Amor pfeilschnell sich ins Leben schleicht
Sie ist nicht käuflich, jedoch erlebbar, wo man gemeinsam sich die Hände reicht.

Im Blick für andere erwärmt sie sich als Caratias.
Getragen von Barmherzigkeit ist sie ein Herzensspaß.

Wenn wir uns nun mit wachem Blick in unser Umfeld wenden
Dann werden wir der Liebe Lust gewahr, sie lacht an allen Enden.

Jedoch hat dieses Liebesplänkeln mit Caritas nicht viel gemein.
Es eignet sich geradezu, sich selber nah zu sein.

Ein Bild aus alten Tagen – es ist noch immer nicht verbleicht:
Das Leben lässt sich leicht ertragen, wenn Geld und Gut der Fülle gleicht.

Man muss nur an sich selber denken, mit Ellebogen und Geschubse ebenso
Gekonnt in seine eigne Tasche lenken, das macht dann ganz besonders froh.

Ja, liebe Schwestern, liebe Brüder, so hat es Paulus nicht geschrieben.
Es ging bei ihm – das wird uns klar – auch um des Nächsten lieben.

Das Flüchtlingsthema – ew‘ger Prüfstein – bewegt uns auch in diesen Tagen.
Es fordert uns und unser Menschsein, fragt, ob und wie wir Liebe wagen.

Das Anfangsfeuer hat gewärmt, der Fremde war willkommen.
Ein jeder hat davon geschwärmt, doch langsam ist’s verglommen.

Es schwingt das Böse in den Stimmen: Wir brauchen wieder eine Mauer!
Das Fremde soll bei uns kein Land gewinnen! Der Ton wird merklich rauer.

Die Menschen auf dem Mittelmeer und die, die vor Zerstörung flieh‘n.
Gehören einfach nicht hierher. Die sollen weiterzieh‘n.

Ich schäme mich für solchen Ton und ich bin schwer geschockt,
dass man bei uns mit Spott und Hohn die Menschen auf die Straße lockt.

Wie einst bei Momo der graue Mann die Zeit den Menschen stielt,
wird heute laut und manchmal leise auch mit deiner Angst gespielt.

Viel lieber sind mir solche Worte, die Menschlichkeit enthalten.
Das sind die guten, von der Sorte, die einen und nicht spalten.

Ein Licht geht auf für Menschlichkeiten. Ich weiß, es gibt Probleme.
Es braucht die Lösung der Gescheiten und nicht den Spott und Häme.

Für Bankenrettung gab‘s schon Geld. Kein Mensch hat damals protestiert.
Milliardenschwere Rettungswelt. Das Ego und das Images aufpoliert.

Jetzt wird die Rechnung aufgemacht was hier ein Menschenleben kostet.
Dabei jedoch wird nicht bedacht, dass so die Menschlichkeit verrostet.

„Wir schaffen das.“ Der Satz war mutig und ist zugleich Vision.
Von Menschen, die in Nächstenliebe handeln. Von einer menschlichen Nation.

Doch so geht’s nicht oder nicht lange. Das ist auch mir bekannt.
Allmählich wird dem Mut’gen bange, dem Helfer sinkt die Hand.

Jetzt braucht es mehr als Freundlichkeit, es braucht klare Gedanken.
Es braucht das Licht für Menschlichkeit und nicht im Kopf die Schranken.

Allen sei Dank für Gut und Zeit, die sie dem Andren schenken.
So hellt sich auf die Dunkelheit. Im Geben und Hinwenden

erleben wir: da ist ein Freund, den hab ich vorher nicht gekannt,
der lebte in den letzten Jahren in einem fremden Land.

Jetzt ist er hier, er ist gefloh’n. Die Heimat weit entfernt.
Ich hab aus seinen Worten schon das Leben neu kennen gelernt.

Das, was du deinem Nächsten gibst, das tust du unserm HERRn.
Und wenn du deinen Nächsten liebst, tu es ganz einfach gern.

Doch nicht nur Menschen auf der Flucht bedürfen unsrer Blicke.
Für Wichtiges da gibt es Geld, für andres klafft ‘ne Lücke.

Wir brauchen Ausgewogenheit und für die Zeit in der wir leben
sind Gaben reich die Fülle da. Wir könnten reichlich geben.

Man kürzt bei klammen Kassen, es erschwillt ein Klagen.
Soziales oder die Kultur können ihr Sätzlein sagen.

Auch in der Stellung zwischen den Geschlechtern ist noch so mancher Unterschied.
Der Mann ist stark, die Frau ist schwach – das klingt doch schizoid.

Der Schlüssel für gerechtes Handeln liegt hier bei Paulus oben auf
Er schreibt es hoheitliebendlich den Freunden in den Tageslauf.

Der Text, den Paulus schrieb und den Verliebte lieben
ist auch für die Gesellschaft da, weil sonst nur übrigblieben,
die, den das Leben Glück und Freude in ihre Häuser spült.
Vergessen wär‘n die ander’n schnell, die Sorgen um das Dasein quält.

Die Liebe höret niemals auf, wir können nicht im Ruhekissen
beruhigt das Treiben laufen lassen, hier gibt es ein Sozialgewissen.

Aus Liebe wächst Verantwortung: rein menschlich und historisch ebenso
Ein buntes Fest, ein Platz für alle. Ich finde, das macht froh.

So rufen Menschen auf zum Frieden und zum Gewaltverzicht,
denn andere übers Ohr zu hau‘n, das geht ganz einfach nicht.

Das aber wolle’n die Schergen tun, sie wollen Fakten ändern.
Sie schreien dunkles Damals heut in strahlenden Gewändern.

Wir müssen wachsam sein, es reicht nicht aus die Tagesschau
Allein vom Fernsehsessel aus wurde noch niemand schlau.

Aus Liebe wächst Verantwortung: rein menschlich und historisch ebenso
Wenn wir sie wahren und so handeln, ist Gott im Himmel froh.

Er gibt uns alles, was wir brauchen, gebrauchen wir es recht,
dann geht es uns und andren in unserm Umfeld auch nicht schlecht.

Durch Jesus wird uns wiedermal die Liebe Gottes deutlich vorgestellt.
Und Paulus schrieb‘s in klare Worte. Jetzt kennt sie alle Welt.

Bleibt nun in Gottes Liebe und diese auch in euch
Dann werden wir es spüren: Sie macht uns alle reich.

So lebt die Liebe – und das nicht nur zwischen Mann und Frau.
So liebt das Leben, feiert, tanzt – Helau.

Nun komm zum Ende ich, und Schluss, es ist genug gesagt,
von Liebe kann man nicht nur reden, sie will und wird gewagt.

Der Segen Gottes mach‘ Euch reich wie einst Abrahams Samen,
Ich sag: genug gereimt, es reicht, Schluss, Aus, Vorbei und Amen.




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