Dienstag, 21. November 2023, 18:05 Uhr
(re) Andreas Schwarze wurde am Samstag, dem 18.11., von der Synode, dem Parlament, des Kirchenkreises Südharz als Superintendent wiedergewählt. Auf ihn entfielen 36 der 41 Stimmen, bei 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Schwarze hatte sich vor der Wahl noch einmal vorgestellt und konnte von den Synodalen befragt werden.
Fragen an den Superintendenten vor der Wahl
Die Fragen der Synodalen bezogen sich auf seinen zuvor gehaltenen Bericht des Superintendenten, der einmal jährlich von ihm abgegeben wird.
Bericht des Superintendenten zur Herbsttagung der Kreissynode - 18.11.2023
Es wurde in diesem Zusammenhang die Frage nach einer
Vision für den Kirchenkreis gestellt. Andreas Schwarze antwortete, dass er sich vorstellt, dass es einen Kirchenkreis Südharz, wie wir ihn jetzt kennen nicht mehr gibt, weil er mit der Nachbarschaft in einen Kirchenkreis Nordthüringen aufgegangen ist. Dazu lebendige Gemeinden, die in die Welt hinausgehen und Kontaktflächen bieten. Starke Regionen, die fröhlich in einem Bereich vernetzt ihr Christ sein leben, das sei sein Bild für die Zukunft. Da würden natürlich auch Zweifel aufkommen, doch es seien lauter Menschen guten Willens auf dem Weg.
Ganz konkret ergab sich eine Frage aus einem Absatz seines Berichts. Er hatte
Dinge benannt, die nicht funktionieren und von denen wir den Mut haben müssten uns zu verabschieden. Dies solle er noch einmal genauer erläutern. Der Superintendent antwortete darauf: Das eine ist der Spagat, schnelle Entscheidungen hinzubekommen und die Menschen trotzdem mitzunehmen. Das in die Breite tragen verzögere manchmal Prozesse. Die Frage sei, wie können wir Dinge beschleunigen, damit nicht alles so lange in der Schwebe bleibt. Das beträfe auch die Kirchenkreisfusion und die zu gewährleistende Sicherheit für die Mitarbeitenden. Ein anderer diskussionswürdiger Punkt sei die Einstellung von Gemeinden, die heute noch äußern: Gott, sei Dank wir haben einen Pfarrer, zu Weihnachten. Während andere das seit langer Zeit bereits allein organisieren. Wenn man sonntags bei 3 Gottesdiensten 15 Menschen getroffen habe, dann stelle sich die Frage, wie lange wir das noch schafften. Wir erhalten etwas in unserem Angebotsdenken aufrecht, obwohl niemand mehr kommt, sagte er explizit. Wie wolle man eine solche Angebotsfülle mit weniger Arbeitskraft aufrechterhalten. Die Zahl der Kirchenmitglieder sei tiefer gesunken, als wir es bislang angenommen hätten. Entsprechend wird die Zahl der Hauptamtlichen sinken, da müsse einiges auf den Prüfstand.
Eine weitere Frage betrug die
Länge der Amtszeit. Regulär beträgt sie 10 Jahre, dafür hat sich auch der Südharz ausgesprochen. Sollten sich jedoch in diesem Zeitraum Veränderungen ergeben, zum Beispiel durch die Fusion zu einem großen Kirchenkreis Nordthüringen, dann ist auch eine Änderung mit Blick auf die 10 Jahre möglich. Die Kirchenkreise Südharz, Mühlhausen und Bad Frankenhausen-Sondershausen sind dazu derzeit in intensiven Gesprächen. 2027 ist als möglicher Fusionstermin ins Auge gefasst worden. Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler erklärte am Samstag: "Alle, die wir ein Leitungsamt innehaben, müssen versprechen, dass wir unser Amt reduzieren oder aufgeben, wenn es die Situation erfordert." Sollte also ein Kirchenkreis Nordthüringen gebildet werden, sei die Situation neu zu bewerten. Bis dahin wähle jeder Kirchenkreis seine Superintendentin oder seinen Superintendenten.
Ein einziger Kandidat
Schwarzes derzeitige Amtszeit endet im August 2024. Darum tagte bereits Ende August der Nominierungsausschuss des Kirchenkreises. Seine Aufgabe ist es, einen Wahlvorschlag vorzubereiten. Die Mitgliederbeschlossen von einer Ausschreibung der Superintendentenstelle abzusehen und den gegenwärtigen Amtsinhaber, Superintendent Andreas Schwarze, der Kreissynode zur Wiederwahl vorzuschlagen, berichtet Kirchenkreissprecherin Regina Englert. Somit war Andreas Schwarze am Samstag der einzige Kandidat. Hätte die Synode ihn nicht gewählt, wäre die Stelle ausgeschrieben worden, erklärt Englert das Prozedere.
Der 52-jährige Pfarrer begann seinen Dienst als Superintendent im Südharz im September 2014. Zur diesjährigen Frühjahrssynode hatte er seine Bereitschaft, für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen, erklärt. Es gibt Prozesse, die in meiner derzeitigen Legislatur begonnen wurden, die ich auch gern weiterhin begleiten möchte, sagte er damals. Die Synode unterstützte dieses Anliegen am Samstag mit ihrer deutlichen Zustimmung durch die Wiederwahl Schwarzes.