Dienstag, 05. Dezember 2023, 09:40 Uhr
Der Justus-Jonas-Preis (Foto: Regina Englert)
(re) "So viele verschiedene Menschen mit so viel Gold in den Köpfen und Farben im Herzen - das sind wir - das Bündnis Nordhausenzusammen", erklärte Melanie Schade am Montagabend den Gästen des Neujahrsempfangs des Kirchenkreises. Kurz zuvor hatte sie zusammen mit Sebastian Schimmel und Pfarrerin Elisabeth Alpers-von Biela den Justus-Jonas-Preis in Empfang genommen. Drei, die für viele andere stehen, die das Bündnis ausmachen.
Preisverleihung durch Superintendent Andreas Schwarze (Foto: Regina Englert)
Elisabeth Alpers-von Biela sieht in dieser Form der Vernetzung eine der Hauptaufgaben von Kirche in der Zukunft. "Wir müssen uns in die gesellschaftlichen Prozesse einbringen", sagt sie in der Herzschlag Jugendkirche.
Im Weltladen Café hatten sich Engagierte anlässlich der OB-Stichwahl in Nordhausen seinerzeit getroffen. Rund 40 Leute waren es - dann entstand der offene Brief und das Fest.
Das Zusammen ist bezeichnend, da sind sich die Drei einig. Vorher sei man allein gewesen mit seinen Gedanken und Sorgen. "Das Gefühl von Zusammenhalt wurde dort im Weltladen Café geboren", sagt Sebastian Schimmel vom Team der Öffentlichkeitsarbeiter*innen des Bündnisses. "Wir lassen viele verschiedene Denkweisen nebeneinander stehen. Das war und ist ein Gewinn. Wir haben überlegt, was getan werden könnte und sollte.", erklärt Elisabeth Alpers-von Biela. Und jeder habe seinen Platz bei diesem Projekt gefunden. Es gab so viel zu tun. Doch es sei ein Prozess und niemand auf seine Position festgelegt. Bei jedem neuen Thema sortiere sich alles wieder neu.
Urkunde (Foto: Regina Englert)
Fast alle haben einen Vollzeitjob und bis zur Stichwahl lange nicht geschlafen - davon erzählt Melanie Schade, eine der drei Sprecherinnen des Bündnisses an dem Abend eindrucksvoll.
Wie es nun weitergeht? "Das ist ein Prozess", sagen sie, "wir suchen uns Punkte."
Sie brauchen sicherlich einen langen Atem bis zur Wahl 2024. "Die Frequenz vom Anfang ist nicht zu halten. Recherche, Social Media,...", blicken alle Drei voraus.
Das sei auch ein Zeitproblem. "Demokratische Prozesse sind eben schwer, aber bewahren uns davor voreilig Schlüsse zu ziehen", resümiert Pfarrerin Alpers-von Biela.
Es gebe Situationen, die würden die Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Bündnis überfallen, Bleicherode Werther,... das seien ihre Themen, aber da seien ihnen auch ein Stück weit die Hände gebunden - ohne Stelle im Hintergrund.
Wovon alle begeistert berichten ist, dass die Wege viel kürzer geworden seien, die Verbindungen viel enger. Man fühle sich verbunden. Da habe sich eine starke Basis entwickelt. "Die Hilflosigkeit für jeden als Einzelperson wird durch diese Verbindung ein bisschen abgefedert", erzählt Melanie Schade.
Alle seien doch schon überzeugt gewesen, dass die Wahl bereits gelaufen sei. Doch dann trug die Gemeinschaft und nahm viele auf ihrem Weg mit.
Die musikalische Gestaltung des Neujahrsempfangs lag sprichwörtlich in den Händen von Caterina Krüger. Der Applaus sprach Bände.
Caterina Krüger (Foto: Regina Englert)
Die Laudatio hielt Landtagspräsidentin Birgit Pommer - hier finden Sie den vollständigen Wortlaut
Laudatio - Landtagspräsidentin Birgit Pommer
Hier finden Sie den geistlichen Impuls des Abends von Superintendent Andreas Schwarze
Andachtsimpuls von Superintendent Andreas Schwarze