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Exkursion des Kantorenkonvents

Mittwoch, 27. Januar 2010, 11:31 Uhr
Foto des Kantorenkonventes (Foto: MK) Foto des Kantorenkonventes (Foto: MK) Bericht des Kantorenkonventes

Am 13. Januar 2010 führte der Kantorenkonvent des Kirchenkreises Südharz eine Exkursion nach Göttingen durch, um dort verschiedene Orgeln kennen zu lernen.

Seit längerer Zeit besteht seitens der Kantoren Mirijam Leha, Carsten Miseler und Michael Kremzow der Wunsch, im Kirchenkreis eine transportable Truhenorgel zu besitzen, die für Kantatengottesdienste und Konzerte genutzt werden kann. Bisher mussten diese Veranstaltungen entweder mit Leihinstrumenten oder den vorhandenen Kircheninstrumenten bespielt werden.

So verlegte der Konvent seinen Tagungsort ins Auto und fuhr nach Göttingen, wo sich zwei Instrumente der Orgelbaufirmen Daniel Gruber (Schenkenzell) und Friedrich Tzschöckel (Althütte) befinden.
Die erste Station war die katholische St. Pauluskirche Göttingen, wo uns Heiner Kedziora sein Instrument vorstellte. Das fünfregistrige Werk aus der Werkstatt von Daniel Gruber hat die Disposition:
Bourdon 8’
Regal 8’
Flöte 4’
Quinte 2 2/3’
Doublette 2’.

Die große Besonderheit ist bei diesem Instrument das Zungenregister Regal 8’, was den Klangreichtum der Orgel enorm erweitert. Alle Kantoren spielten ausgiebig auf dem Instrument und waren vom warmen, fülligen Klang sehr angetan.
Die Verarbeitung von Gehäuse und Pfeifenwerk, die verspielte Transponiervorrichtung sowie die künstlerische Gestaltung des Werkes zeugen von großer Handwerkskunst und sind sowohl klanglich als auch optisch eine große Freude. Lediglich der umfangreich dimensionierte Motor, der neben dem Orgelgehäuse aufgestellt wird tat der Freude etwas Abbruch. Zudem ist das Gehäuse mit seiner Höhe für den Transport sehr unhandlich und schwer.

Die nächste Station der Exkursion war die ev. St. Johanniskirche Göttingen, wo uns Kantor Bernd Eberhard eine Truhenorgel der Firma Tzschöckel vorstellte. Dieses Instrument hat die Disposition:
Gedeckt 8’ (in Baß und Diskant geteilt)
Gambe 8’ (Diskant, Baß gemeinsam mit Gedeckt)
Flöte 4’
Prinzipal 2’

Firma Tzschöckel hat sich auf den Bau von transportablen und robusten Truhenorgel spezialisiert und hat deutschlandweit Instrumente geliefert.

Die Besonderheit bei diesem Instrument ist zum einen die erweiterte Disposition um ein weiteres 8’-Register im Diskant, wodurch weitere Farb-Mischungen möglich sind. Dies dient sowohl für das Begleiten barocker Werke als auch für die Darstellung romantischer und impressionistischer Klänge.

Sehr praxistauglich ist die Konstruktion der Orgel, die sich in vier Teile zerlegen lässt. Die Prospektpfeifen lassen sich mit einem Handgriff in zwei Teile zerlegt abnehmen und sind ebenso schnell auch wieder eingehängt. Der kleine Motor und das kompakte Gehäuse erlauben den Transport in den üblichen PKW-Kombis, es sind lediglich zwei kräftige Träger erforderlich.

Wiederum spielten alle drei Kantoren ausgiebig auf dem Instrument und testeten das Werk auf Herz und Nieren. Klanglich reicht die Truhenorgel der Firma Tzschöckel nicht ganz an die Gruber-Orgel heran, uns überzeugte das Werk jedoch wegen der hochwertige Verarbeitung und der durchdachten Konstruktion. Im Gegensatz zu anderen Truhenorgeln ist hier die Höhe so bemessen, dass ein normaler Stuhl zum Sitzen reicht, eine eigens angefertigte Orgelbank ist hier nicht erforderlich.

Die Metallpfeifen im Innern sind auf Länge geschnitten und oben zugelötet, wodurch sich die Orgel beim Transport kaum verstimmen kann. Die Transponiervorrichtung ist ebenfalls ausgeklügelt und lässt sich ohne großen Aufwand betätigen.

In Gesprächen mit den Kantoren Goldhart (Gotha) und Ehrenwerth (Erfurt), die ebenfalls Instrumente aus dem Hause Tzschöckel besitzen, wurde die Unverwüstlichkeit der Orgel selbst bei häufigen Transporten hervorgehoben.

Kantor Eberhard führte uns anschließend noch die große Ott-Orgel (2000 restauriert von Rudolf Janke) vor. Beim abschließenden Mittagessen berieten die drei Kantoren dann über die Vorzüge und Nachteile der beiden Orgeln und bringen nun einen Antrag zur Anschaffung einer Truhenorgel in den Kreiskirchenrat ein.

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