Camp Tagebuch Tag 3 (Montag, 1. August 2011)

Sambaklänge liegen in der Luft, Sonnenschein und blauer Himmel – nun stellt sich brasilianisches Lebensgefühl ein!

Endlich können Arme, Beine, Rücken und Bäuche bemalt werden, es wird bunt auf dem Platz! Und nicht nur hier, auch in unmittelbarer Nachbarschaft fühlt man sich langsam wie in Brasilien. Dort befindet sich nämlich das „Mutterhaus“. Fünf Familien (Mütter, ein Vater, und 6 kleine Kinder) verbringen dort ihre Ferien. Sie schnuppern neugierig „Campluft“, lernen Dom Helder Camara im Theaterstück kennen, werkeln, basteln und spielen auf dem Gelände. Im Mutterhaus finden sie Möglichkeiten zum Rückzug, Ruhe, Schlummern und einfach „mal für sich sein“. Eine gute Mischung, um Bedürfnissen junger Familien gerecht zu werden.
Täglich werden die kleinen „Handwerker“ liebevoll betreut, während die Mamas gemeinsam über Leben, Glauben und Gott ins Gespräch kommen.

Ins Gespräch kam heute auch Dom Helder Camara. Er besuchte die Favela´s der Stadt Recife. Stadtteile, die es angeblich ja nicht geben soll. Sehr eindrücklich erlebten die Kinder Armut, Elend und Hilflosigkeit – von ganz anderem Ausmaß als in ihrem eigenen Umfeld.
Dom Helder Camara fragt nach, spricht an, sucht Wege zur Verbesserung der Umstände ohne auf seinen Stand und Rang zu achten. Deutlich setzt er Zeichen, in dem er die Favela´s zu Fuß verlässt – er will keinen standesgemäßen „Dienstwagen“. Er will nicht nur reden, er setzt Zeichen: „… es tut auch ein einfacher Wagen …!“
Auch für die Kinder sind Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit ein Thema in den Bibelarbeiten.
Was ist gerecht?
Sind wir gerecht?
Bin ich gerecht?
Geht es in unserem Umfeld gerecht zu?
Was ist bei Jesus gerecht?
Fragen, die uns alle sicher nicht nur heute beschäftigen!