Meldung

Camp Tagebuch Tag 4 (Dienstag, 2. August 2011)

Mittwoch, 03. August 2011, 01:37 Uhr
„Liebe Campbewohner – einen wunderschönen Guten Morgen wünscht Radio Recife …“, so schallte es aus den Lautsprechern überall aus den Zelten und wir starten in den vierten Tag.
Das Handwerk der „Radioaktiven“ trägt erste Früchte – der Sender „Radio Recife“ tritt seinen Dienst an. Weithin hörbar klingen Gute – Morgen – Grüße, Interviews, Sambatänze, Ansprachen von Dom Helder Camara und heute sogar herzliche Geburtstagsgrüße. Großer Jubel wird ausgelöst, als die Radiomacher ein weiteres Highlight des Tages ankündigt: Sonne, blauer Himmel und selten hohe Lufttemperaturen locken zur Wasserolympiade! Ein nasser Spaß, der viel Action, Spiel und nicht zuletzt blitzsaubere Kinder (und Mitarbeiter) verspricht!
Kinder kegeln über geseifte Bahnen, transportieren H2O in verschiedenen Aggregatszuständen und Behältnissen, tanzen Samba im Seifenschaum, fischen süße Tierchen aus dem Nass, attackieren Wasser in bunten Ballons mit Blasrohrpfeilen, seifen sich von Kopf bis Fuß ein, um dann mit vollem Einsatz die Wasserbomben über die Schnur zu befördern. Wir brauchen nicht zu erwähnen, dass dabei „kein Auge trocken geblieben ist“ und alle vor Sauberkeit und Seifenduft strahlen.
So erfrischt ist der Elan groß, um am Abend bei der dritten Runde Handwerk beste Ergebnisse zu erzielen.

Dom Helder Camara nutzte heute ebenfalls die Vorteile des Radiosenders. Kann er doch dadurch viele Bewohner der Favelas erreichen. Mit großer Offenheit und Ehrlichkeit benennt er die Missstände, die nicht nur durch die „Reichen und Mächtigen“ der Stadt hervorgerufen werden, sondern ebenso durch die Lebensweise der Favela – Bewohner selbst.
Er macht Mut, nicht an den schlimmen Zuständen zu verzweifeln und zu resignieren, sondern Verantwortung zu übernehmen und mit Gottes Hilfe neue Wege einzuschlagen, Veränderungen zu wagen und dabei nicht auf „die Anderen“ zu zeigen, sondern bei sich selbst zu beginnen.
Damit stößt er auf staatlichen Widerstand und die „hohen Herren“ der Stadt sind sehr erbost.

Wir dürfen gespannt sein – welche Möglichkeiten sich Dom Helder Camara auftun um seinen Weg der Veränderung weiter gehen zu können.



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