Christusdorn von Frank Gerstenberger "Frieden schaffen ohne Waffen"

Frieden schaffen ohne Waffen!

Zugegeben kein einfacher Satz, gerade in der heutigen Situation auf der Welt. Täglich strömen Menschen zu uns auf der Suche nach Frieden. Täglich höre ich Lebensgeschichten und Schicksale vieler Flüchtlinge, die ich eigentlich nicht glauben will. Krieg, Vertreibung, Mord und es ist kein Ende in Sicht. Ein Phänomen welches uns schon viele tausend Jahre verfolgt, auch zu Zeiten von Jesus. Gott hat sich vor fast 2000 Jahren verwundbar gemacht, indem sein einziger Sohn für uns gestorben ist. Damit will er uns die Augen öffnen und zeigen, dass menschliches Leben verwundbar ist.
Ich bin froh und dankbar, dass unser Leben in unserer Gesellschaft vor Gewalt und Bedrohung beschützt ist. Vor allem die Schwachen haben ein Recht darauf.
Aber ich weiß auch, dass keine Gesellschaft die Sicherheit garantieren kann. Dies ist im Laufe der Geschichte immer wieder deutlich geworden.
Doch gerade in der Verwundbarkeit liegt auch eine Erkenntnis und die Möglichkeit Frieden zu schaffen. Wir erkennen die Verwundbarkeit der Anderen und sie öffnet uns für Mitgefühl und Verantwortung. Indem wir andere in Obhut nehmen und uns von ihnen in Obhut nehmen lassen, werden wir zu Menschen. Wir können die eigene Sicherheit nicht mit Gewalt durchsetzen. Wir würden nur eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt erzeugen.
Das Zeigen der eigenen Verwundbarkeit kann helfen, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen.
In einem Gebet der Vereinten Nationen heißt es:
Herr unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

Frank Gerstenberger,
Die Johanniter
Projektkoordinator Flüchtlingshilfe