Neujahrsempfang im November?

Am Montag, den 30. November hatte man eingeladen und viele sind erschienen – Menschen aus Politik, öffentlichen Einrichtungen und Kirche. Man wollte Dank sagen für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit des letzten Jahres. Und vor allem ins Gespräch miteinander kommen.

Ein aktuelles Thema stand dabei im Zentrum des Abends – die Flüchtlingssituation im Landkreis. Bereits in der Andacht war diese Problematik mit der Geschichte von Josef und Maria aufgegriffen worden. Aus eigener Erfahrung berichtete anschließend der gebürtige Mosambikaner und Diakon Adelino Massuvira Joao. Adelino Massuvira (Foto: R. Englert) Zum einen erzählte er von seiner Arbeit in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl, zum anderen seine persönliche Lebensgeschichte. Als Sprachmittler war er vor 34 Jahren aus seiner Heimat in die DDR geschickt worden. Adelino Massuvira weiß, was Heimweh und das Verlassen-müssen der Heimat für einen Menschen bedeuten. Als nach der Wende die meisten seiner Kollegen zurück gehen mussten, versuchte er zu bleiben. Der getaufte Katholik ist seit Jahren für die Flüchtlingssozialarbeit in der Beratungsstelle für Ausländer und Asylsuchende im evangelischen Kirchenkreis Henneberger Land verantwortlich. Unter anderem arbeitet er als Ausländerbeauftragter in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl. Lebendig und hautnah war sein Bericht.

Und er stimmte ein auf die nachfolgende Übergabe des Ökumenepreises an die Bürgerinitiative „Sülzhayn hilft“ (siehe Artikel auf dieser Homepage). Die Vertreter der Initiative verbreiteten keine Atmosphäre eines fröhlichen: „Wir schaffen das“. Sie wussten von den vielen Mühen zu berichten, die auf ihre kleine Gemeinde zukamen und die ohne die Ehrenamtlichen nicht zu schaffen gewesen wären. Aber sie machten auch Mut. Denn sie haben es geschafft und arbeiten täglich daran weiter. Essensausgabe, Kleiderkammer, Beschäftigungen, Deutschunterricht, Patenschaften, Fahrdienste….vieles steht auf ihrem Stundenplan. Und eine Idee haben sie von Adelino Massuvira mitgenommen. Es soll eine Teestube in Sülzhayn eingerichtet werden, in der sich ihre „Neubürger“ und die „Einheimischen“ zwanglos treffen können.
Dieses tolle Engagement wurde beispielhaft für viele ehrenamtliche Initiativen in unserem Landkreis ausgezeichnet.

Angeregt diskutierten Gäste und Kreiskirchenratsmitglieder hinterher bei einem guten Gläschen Wein und einem Häppchen. Die vielen bewegten Hände, die in den Artikeln „Impressionen 1-3“ auf dieser Homepage zu sehen sind, geben lebhaftes Zeugnis. Hier die Links zu den Fotos:
http://www.ev-kirchenkreis-suedharz.de
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Regina Englert