Gelingende Teilhabe für alle Menschen

Pfr. Friedemann Büttner (Foto: privat) Grund zu guter Hoffnung?

Mit dem neuen Jahr beginnt für uns Christen die „Einlaufkurve“ zum Reformationsjubliäum 2017.
Martin Luther und seinen Freunden lag besonders am Herzen, dass die Botschaft von der Güte Gottes alle Menschen verständlich und verstehbar erreicht.

Wie gut, dass es den besonderen Bereich der Gehörlosenseelsorge – auch in unserem Kirchenkreis -gibt. Denn nur hier können Gehörlose in ihrer Mutter-, der Gebärdensprache kommunizieren.

Wenn in der Frühjahrssynode ein neuer Stellenplan beschlossen wird, ist die Befürchtung unter den Gehörlosen groß, auch hier könnte massiv gekürzt werden. Gehörlose Menschen – Kinder, Frauen, Männer – würden so sprachlos bleiben, wie sie es in den meisten Bereichen unserer Gesellschaft und leider auch unserer Kirche sein müssen.

Es täte unserem Kirchenkreis gut, Barrierefreiheit und Inklusion offensiv zu leben und weiter aus-, nicht abzubauen. Nur so ist für benachteiligte Menschen, gelingende Teilhabe möglich. Und genau davon spricht das Evangelium.

Sollte der neue Stellenplan eine massive Kürzung oder gar die Aufgabe der Gehörlosenseelsorge beschließen: Martin Luther und seine Freunde würden sich im Grab umdrehen. Bleibt uns im Gehörlosengottesdienst und –nachmittag am Frauenberg die Frohe Botschaft zu teilen und guter Hoffnung zu bleiben!

Friedemann Büttner, Pfarrer in Nordhausen und Gehörlosenseelsorger im Kirchenkreis Südharz