Meldung

Ein Spaziergang im Handwerkercamp

Montag, 27. Juli 2009, 01:55 Uhr
Liebe Leser, wir wollen Sie heute auf einen nachmittäglichen Spaziergang über das Camp-Gelände einladen. Dabei stoßen wir auf die wichtigsten Akteure des Camps: die Handwerker (so called „hand workers“) bei der Arbeit.
[An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Um unserem ganzheitlichen Bildungsanspruch gerecht zu werden, möchten wir die Leserinnen und Leser auch mit der englischen Kultur bekannt machen und zu diesem Zweck wichtige Camp-Vokabeln einführen, die im Folgenden in Anführungszeichen gesetzt sind.]
"Hot Needles" (Foto: Handwerkercamp 09) "Hot Needles" (Foto: Handwerkercamp 09)

Unsere kleine Tour beginnen wir auf der Terrasse, wo die bunten Fetzen fliegen. Verantwortlich dafür sind die „Hot Needles“, unsere Patchwork-Fanatiker, die emsig an Kissenbezügen arbeiten.
"Crocketten" (Foto: Handwerkercamp 09) "Crocketten" (Foto: Handwerkercamp 09)

Weiter geht es, die Treppe steil hinab, zu den Crocketten. Hier wird zentral gebohrt, um Schläger für das typisch britische Crocketspiel herzustellen.
"Train Trampers" (Foto: Handwerkercamp 09) "Train Trampers" (Foto: Handwerkercamp 09)

Da hören wir es aus der Ecke tuten. Es muss von der kleinen Lokomotive James kommen, die schnaufend auf ihre Anhänger wartet. Diese werden von den „Train Trampers“ in den nächsten Tagen zusammengesetzt („sit together“).

[Noch eine Anmerkung der Redaktion: Alle folgenden Bilder müssen aus technischen Gründen am Ende des Textes in der Galerie bereitgestellt werden. Die Bilder gehören jedoch fortlaufend zu den einzelnen Textabschnitten]

Gleich daneben stoßen wir auf die Mettalicas, die mit brachialen Hammerschlägen Metall zu Namensschildern („name childs“) verarbeiten.

Hier wird es uns zu laut, deswegen schweben wir den sägenden Geräuschen nach zu den Boardy Builders. Sie stellen Schiefertafeln her, die mit englischen Vokabeln gefüllt werden.

Die Modern Walking Group bereitet nebenan ihren sonntäglichen Ausflug („out fly“) vor, für den sie noch schnell ihre Spazierstöcke schnitzen.

Starke Frauen braucht das moderne England um materialsparende Sitzmöbel zu konstruieren. Sie sind in der Gewerkschaft der „Chairleaders“ vertreten.

Knatterboote booten knatternd nebenan (cnaddelboots boot cnadelling beside“). Ein Traum für alle jungen Seefahrer. Die Gruppe „Fish and Ships“ macht’s möglich.

Von knatternden Booten zu klingenden Glocken ist es nicht weit. Hier arbeiten die „Schlingle Bells“ unermüdlich am orginal Big-Ben-Sound („the original Big Ben sound“).

Noch ganz beglückt von den schönen Klängen treffen wir auf ein adrettes Pärchen, welches soeben ihr erstes Tattoo bei den „Picture Pixers“ gestochen bekommen hat.

Eine Gruppe machen wir trotz ihres konspirativen Versteckes ausfindig­ verraten und verkauft („betrayed and sold“) durch ihre selbst gebauten Taschenlampen. Die berüchtigten „Blinky Winkies“ sind wieder am Werk!

Aus Gründen der Contenance sind die „Gentlementle“ nicht zu einem Foto-Shooting bereit. In dieser Gruppe wird das perfekte britische Benehmen („knigge behaviour“) geübt.

Im großen Zelt herrscht lauter Wind verursacht von den „Almdoodlern“, die keine Mühe scheuen uns mit ihren selbstgebauten Dudelsäcken zu beglücken („sounds tedious“).

Viel geheimer geht es bei den „Secret Diaries“ zu, wo Tagebücher mit vertraulichen Seiten gebastelt („go bastle“) werden.

Nach so einem langen Spaziergang freuen wir uns ungemein auf das erste Orangengelee der „Marmeladys“ ­ natürlich mit Minzblatt („mind sheet“)

Wonnevolle („wanna fool?“) Einblicke hat uns diese Tour beschert. Wir freuen uns schon auf das nächste Handwerk.
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