Sonntag, 04. März 2018, 05:09 Uhr
Titelbild des WGT 2018 (Foto: WGT e.V.)
Ein großes Tuch in den Farben des Regenbogens schmückt den Raum. Rot, violett und grün schimmern die Schalen mit den Teelichtern darin. Selbst der eigens für diesen Abend vorbereitete Kartoffelsalat leuchtet dank reichlich roter Beete in Tönen zwischen rosa und lila.
Frauen in unserem Kirchenkreis haben am 2. März in zahlreichen Gemeinden zum Weltgebetstag eingeladen. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr das Land Surinam. So unbekannt das kleinste Land Südamerikas ist, so bunt und vielfältig ist es. Die Weltgebetstagsbewegung ist ohnehin ein Synonym für Vielfalt – wird doch das weltumspannende Gebet jedes Jahr Anfang März in 120 Ländern rund um in den Erdball gefeiert.
Aber Surinam schenkt der Bewegung in diesem Jahr einen besonders bunten Anstrich: Es wartet nicht nur mit einer unglaublichen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auf (fast 90 % des Landes sind mit Regenwald von ca. 1000 Baumarten bedeckt). Das kleine Land besticht auch durch seine kulturelle, religiöse und sprachliche Fülle. Menschen aus Westafrika, Indonesien, Indien, China und anderen Ländern leben hier friedlich zusammen – durchaus ein bunter Hoffnungsschimmer für die hiesigen Fragen unserer Tage.
Der Weltgebetstag legt aber auch den Finger in die Wunde: Das Paradies ist bedroht! Teile des Regenwaldes fielen wirtschaftlichen Interessen zum Opfer. Beim Abbau von Gold schadet die Verunreinigung durch Quecksilber Pflanzen, Tieren und Menschen. Auch der weltweite Plastikmüll belastet das kleine Land.
Wenn die Frauen aus Surinam erzählen, wird deutlich, wie verwoben alles miteinander ist. Wir alle leben auf EINER Erde und unser Verhalten hier hat immer auch Auswirkungen am anderen Ende der Welt. Wenn unsere Schöpfung bunt und unsere Erde lebenswert bleiben sollen, müssen wir uns unserer Verantwortung stellen.
Bei jedem kleinen Einkauf und jeder großen politischen Entscheidung. Jahrzehnte hat es gedauert, bis wir angefangen haben, auf Plastiktüten beim Einkauf zu verzichten. Seit die Tüte ein paar Cent kostet, hat fast jeder ein Beutelchen dabei. Bitte mehr davon! Unsere Kinder werden es uns danken.
Jana Lenz