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Heilsamer Verzicht

Sonntag, 03. März 2019, 05:24 Uhr

Sind Themen wie Fasten, Verzichten oder Vergeben wirklich nur christliche Begriffe? Ist die Idee, sich von unnötigen Last zu befreien oder mit sich und mit seiner Umwelt achtsamer umzugehen, wirklich nur Gläubigen vorbehalten? Keineswegs. Von außen erreicht uns tagtäglich eine Flut von Informationen, diese überschwemmt uns und die Dauerberieselung kann uns krankmachen. Alles soll rund um die Uhr schneller, leichter und zugänglicher gemacht werden. Beispiel: Fertignahrung, denn wir konsumieren viel davon. Eine Gewohnheit zu ändern ist schwer.

Auch wenn es wissenschaftlich erforscht wird, dass die vielen künstlichen Zusatzstoffe, die darin verarbeitet sind, sogar das Verhalten eines Menschen verändern können: sie machen aggressiv und träge. In dem Sinne kann der Verzicht auf Fastfood und Fertignahrung in der Tat heilende Wirkung haben. Und man muss das Fasten nicht nur als Bußleistung verstehen. Oder gar als ein Opfer, für Gott, um ihn gnädig zu stimmen. Man kann es auch aus anderer Motivation durchführen.

Aus ökonomischer Sicht (jetzt könnten die Betriebswirte schmunzeln, denn ich bin keine), kann die Fastenzeit eine Verlust-Gewinn-Optimierungsphase darstellen. Ich verliere was, um zu gewinnen. Ich verzichte, um bereichert zu werden. Ich verzichte auf Fertignahrung, um gesünder zu werden. Ich verzichte auf meinen Groll und Nachtragen, um Freude und Entgegenkommen zu erfahren. Ich verzichte auf das Auto, um mehr Bewegungskraft zu gewinnen. Ich verzichte auf einige Fernsehabende, um mich mit Freunden zu verabreden. Oder aber auch einmal weniger Zeit im Netz und dafür mehr Zeit für ein gutes Buch, für einen Spaziergang oder für die Familie. Mal bei einer Einkaufstour die Dinge anzusehen, die ich nicht unbedingt brauche und bewusst nicht kaufe, um mich über die leichte Einkaufstüte zu freuen. Für die Dinge, auf die ich in der Fastenzeit verzichte, bekomme ich die Gegenleistung in Form von Zufriedenheit, Leichtigkeit und nicht zuletzt Gottes Liebe. Matthäus 5,41-43: „wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will“. Eine schöne Fastenidee könnte das Teilen sein. Gib weiter, was du in Überfluss hast. Sei es Materielles oder Ideelles wie Zeit, Aufmerksamkeit, Verständnis oder Nächstenliebe. Denn der Verzicht auf Überfluss kann heilsam sein.

Szilvia Schelenhaus
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