Was sollen unsere Kinder von uns lernen?

Vor meinem Fenster beobachte ich eine Meisenfamilie. Die kleinen dicken Meisenkinder sind noch nicht lange aus dem Nest geschlüpft und bekommen von ihren Eltern gerade eine Lektion in Sachen : „Lebenstüchtigkeit“ ! Die Eltern fliegen heran, um ihnen zu zeigen wie man auf einem Meisenknödel landet und sich sein Frühstück holt. Die Flügel müssen ganz schnell schlagen, sonst geht es nicht! Da zeigen sich auch bei Vogelkindern die unterschiedlichsten Charaktere. Das Eine ist sehr mutig und versucht es immer wieder. Das Andere eher ängstlich und vorsichtig. Die Geduld der Vogeleltern ist unerschöplich . Immer wieder machen sie es richtig vor. Faszinierend was in den kleinen Köpfen vor geht! In Anbetracht des Insektenmangels ist es eine kluge Entscheidung der Eltern, ihre Kinder durch solches Futter auch im Sommer zu ernähren.
Kinder lernen durch das Tun ihrer Eltern. „Erziehung ist Vorbild und Liebe – sonst nichts!“ bringt es der Pädagoge Fröbel auf den Punkt.

Was sollen unsere Kinder von uns lernen? Vielleicht wie wir achtsam und verantwortungsvoll mit Natur und Tieren umgehen oder friedlich mit unseren Mitmenschen zusammen leben und den anderen so akzeptieren wie er nun mal ist? Keine leichte Aufgabe! Wir als Kirche wollen diesen Lernprozess sehr gerne unterstützen und Kindern + Eltern zur Seite stehen. Zum Beispiel erlebte eine Gruppe munterer Teenager am vergangenen Freitag wie ganzheitliches Lernen funktioniert. Die Kinder erkundeten die Franckeschen Stiftungen mit dem Museum „Hotel Global“. Dort konnten sie ausprobieren, wie ein Menü mit geringer Umweltbelastung gekocht wird, oder wie sich der eigene ökologische Fußabdruck berechnen lässt. Wieviel Erden brauchen wir eigentlich, wenn wir so weiter leben wie bisher?
Lassen Sie uns unseren Kindern vorleben, was es heißt, achtsam und verantwortungsvoll mit der Schöpfung umzugehen! Die Bibel gibt uns einen guten Wunsch mit auf den Weg: „Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann.“

Corina Sänger