Superstar?!

Plakatsäule (Foto: W.-J. von Biela) Jetzt - in der Zeit zwischen den Wahlkämpfen - haben es die übrigen Plakate an den Laternenmasten leichter. Statt der Kandidaten hängt jetzt an Masten, Säulen und Brücken ein Typ mit dunklem Bart, langen Haaren, Sonnenbrille – und vermutlich Jesus-Latschen, aber die sieht man nicht. Dafür trägt er auf dem Kopf irgendwas zwischen Dornenkrone und Heiligenschein: „Jesus Christ Superstar“ steht dabei.

Was soll DAS für ein Superstar sein?

Ich hab ihn mal gegoogelt: er ist geboren wie jeder normale Mensch, ohne Vermögen, ohne Einfluss, ohne Macht. Er ging sein Leben lang zu Fuß, sein Wirkungsfeld war nicht größer als Thüringen. Er lehrte nur drei Jahre lang, starb schon mit Mitte Dreißig und hinterließ kein großes Erbe, nur ein paar Freunde, „Nachfolger“.

Und doch wuchs und wächst seitdem seine Botschaft - ohne Werbekampagnen, ohne Fernsehen, Internet, Instagramm oder Twitter. Einfach nur durch Menschen, die leben wie er lebte, die sagen was er sagte, die tun was er tat. Er ist die zentrale Figur im meist verbreitetsten Buch der Welt und inzwischen in vielen anderen. Es gibt unzählige Filme über ihn, Theaterstücke - und natürlich Musicals (grade bei den Schlossfestspielen!).

Seinen Namen kennt heute wirklich jeder und zwar auf der ganzen Welt. Er ist der wohl einflussreichste einzelne Mensch, der je auf dieser Erde gelebt hat.

Irgendetwas muss da dran sein. Es lohnt sich, nachzuforschen!

Ich glaube - ich wähle ihn!


Wolf-Johannes von Biela, Nordhausen