Meldung

Viel Bewegung auf dem Lutherhof

Dienstag, 30. Juli 2019, 00:31 Uhr
Kuss (Foto: K.Zeh) Kuss (Foto: K.Zeh)
Falk in Weimar

Der Falk ist verliebt, das kann man heut´ seh´n,
er will mit seiner Caroline nach Weimar geh´n.
Gemeinsam können wir Einiges ins Rollen bringen!
Und später im Wald die Zapfen schwingen.

Auf unserm Camp ist nichts Schön‘res zugegen,
als mittags ein Stündchen auf´s Ohr sich zu legen.
Nicht alle sind davon so sehr entzückt,
da wird sich auch gern mal auf’s Klo verdrückt.

Und ist die Tortur dann mal vorbei
geht’s ziemlich verschlafen zur Handwerkerei.
Heut ist freie Wahl, was sucht man sich aus -
vielleicht Hüte backen, doch wie sieht das aus?

Ein Täschchen zum Schmuggeln ist recht originell,
Lehmofenbauen geht dagegen nicht so schnell.
Sägen und Schleifen beim Trommelbau,
gelingt heut der Kloss? - keiner weiß es genau...

Vielleicht geht man heut` zu den Mädchen mit der Wolle
und macht sich daraus ‘ne grandiose Tolle.
Und will einer rennen und richtig sich schlagen,
kann der sich beim Juggern zum Wettkampfe wagen.

Nach so viel Bewegung und Plackerei
ist der Tag noch nicht ganz vorbei.
Da gibt´s noch Sport in vielen Arten,
da lässt das Einschlafen nicht lang auf sich warten.




„Wehe dem, der vergisst, dass derselbe Gott, der ihm die Bibel gab, ihm auch Augen, Ohren, Hände und Füße gegeben hat.“ - Johannes Falk

Wir gehen weiter in die Jahre 1791 bis 1797.
Falk studiert in Halle Theologie. Das, wovon er immer geträumt hat, ist nun wahrhaftig. Aber er
schreibt auch Texte und Verse mit kritischer Feder. Er verfasst satirische Schauspiele und Marionettentheaterstücke. Damit wird Falk berühmt und ganz Halle spricht von ihm als dem „geborenen Satiriker“. Er ist dem Volk sehr nahe und bemerkt, dass all das Studieren für ihn nur „sitzen und streiten über tote Buchstaben“ ist. Mit offenen Augen geht er durch die Welt und erkennt, dass all das „Tüfteln und Grübeln“ nicht das ist, was der Mensch in der Not wirklich braucht. So fällt Falk in eine Sinnkrise und beschließt sein Leben zu ändern.
Er schmeißt das Studium, kehrt der „toten Gelehrsamkeit“ den Rücken, will keine „gelehrten Predigten“ halten und beschließt nach Weimar zu gehen. Als freier Schriftsteller sieht er dort Möglichkeiten um tätig zu werden.
Aber er geht nicht allein! Die Liebe hat Herrn Falk erwischt. Frisch vermählt mit Caroline Rosenfeld verlässt das junge Paar Halle und zieht nach Weimar.
Wünschen wir ihnen Glück und sind gespannt auf Neuigkeiten aus der Dichterstadt.

(J.Berger, S.Schubert, G.Scholz)
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