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Trotzdem - Christusdorn von Christiane Neitzke

Sonntag, 11. April 2021, 04:29 Uhr

Ich gebe zu, ich habe ziemlich lange mein altes Nokia Handy benutzt. Ja, manchmal war es schon etwas peinlich, damit gesehen zu werden, aber es hatte einen wunderbaren Klingelton. Es spielte immer das alte Osterlied „Christ ist erstanden“. Egal, ob ich einen Anruf mit einer traurigen oder einer fröhlichen Nachricht entgegennahm, immer hörte ich vorher diese Zusage.
Auch an diesem Osterfest hörten wir in den Gottesdiensten dieses Lied, es verbreitet Zuversicht und Hoffnung.
Eine Woche nach Ostern geht es im morgigen Evangelium aber schon wieder um Zweifel. Es ist die Geschichte von Thomas, eines meiner Lieblingsevangelien (Joh 20, 19–31).
Thomas, ein Jünger Jesu, will sich nicht durch die Aussagen anderer auf den Glauben einlassen, sondern durch eigene Erfahrungen zum Glauben kommen. Er will nicht nur hören, sondern auch sehen und spüren. Als Thomas den Auferstandenen sieht, ist eine Berührung allerdings nicht mehr notwendig. Thomas fasst seinen Glauben in fünf einfachen Worten zusammen: „Mein Herr und mein Gott“.
Seine Skepsis weicht diesem ausdrucksstarken Glaubensbekenntnis.
Auch mein Leben bewegt sich immer wieder zwischen Ostergewissheit und Zweifeln, zwischen „Christ ist erstanden“ und „ungläubigem“ Thomas. Wie gut, wenn man trotz allem immer wieder zu diesen fünf Worten zurückfinden kann: „Mein Herr und mein Gott“.
Christiane Neitzke, Domgemeinde
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