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Innere Freiheit - Christusdorn von Gisela Zeh
Sonntag, 08. August 2021, 04:46 Uhr
Kürzlich hörten wir im Gottesdienst von der alttestamentlichen Flucht der Israeliten aus der Ägyptischen Knechtschaft. Beim Marsch durch die Wüste wurde aus der anfänglichen Euphorie über die errungene Freiheit bald Enttäuschung. Die Leute wurden immer unzufriedener. Hitze und Dürre setzten den Menschen zu. Das von Gott versprochene Land war nicht in Sicht. Der Frust der Leute entlud sich gegen die Anführer Moses und Aaron, also gegen die da oben.
Das kam mir alles sehr bekannt vor. So ähnlich ging es uns im Jahr 1989. Am Anfang stand mit dem Mauerfall die Euphorie. Endlich waren wir frei! Bald aber kam auch bei uns manche Enttäuschung. In den 90-igern gingen Arbeitsplätze verloren. Der goldene Westen war doch nicht ganz so golden. Die Angleichung der Lebensverhältnisse dauert.
Im Alten Testament schaffte Gott mit Wunderbrot und Wachteln Abhilfe.
Und heute? Nach der Wiedervereinigung flossen viele Millionen Euro in den Osten. Die Infrastruktur wurde besser, Flüsse wurden sauberer und Dächer wieder dicht. Wir leben in Freiheit und Frieden und unser Wohlstand kann sich sehen lassen. Aber das Paradies auf Erden ist es damals wie heute nicht. Oft fühlen wir uns trotzdem unzufrieden, gehetzt und innerlich unfrei.
In diesen Situationen finde ich Halt in meinem christlichen Glauben.
In der Bibel sagte Jesus, ausgehend von dem Wunderbrot der Israeliten in der Wüste: ICH bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wir nie mehr Durst haben. Übersetzt soll das heißen: Wer am mich und meine Lehre glaubt, wird innerlich frei und innerlich im Wohlstand der Zuversicht leben können. Derjenige weiß, dass er eines Tages bei Gott den vollkommenen Frieden, vollkommene Freiheit und vollkommenes Glück finden wird.. Das macht mich auch jetzt schon innerlich frei und hoffnungsvoll.
Gisela Zeh
Domgemeinde
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