Sonnabend, 23. Dezember 2023, 12:39 Uhr
Friedenslicht in Elende (Foto: Regina Englert)
(re) Christusdorn zum Weihnachtsfest 2023
von Superintendent Andreas Schwarze
Heute kommt das Friedenslicht aus Bethlehem in unserem Landkreis an. Von Nordhausen aus verbreitet sich sein Schein in die Orte und Häuser. In diesem Jahr hat es einen besonders schweren Weg zurückgelegt. Als Hoffnungslicht muss es sich einen Weg bahnen durch Sorgen und Ängste, Fragen, Wut, Trauer, Schmerz und Verzweiflung. Ob es das Dunkel wohl erhellt?
In diesen Tagen erreichen uns Nachrichten aus Bethlehem, dem Ursprungsort des Weihnachtsfestes. Die Fröhlichkeit im Gottesdienst und die große Hoffnung auf ein gelingendes Miteinander in Israel und Palästina sind dort ganz klein geworden oder bereits verstummt. Scheine, kleines Friedenslicht, auf dass dein Schein die Menschen dort und hier erreicht.
Mit kommt eine Liedzeile von Jochen Klepper in den Sinn. Er schrieb sie einst in dunklen Tagen, in düsterer Zeit 1938, er schrieb sie als Hoffnungswort: Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. So erreicht uns in diesem Jahr das Friedenslicht aus Bethlehem: als ein Licht, das ins Dunkel hineinscheint und dessen Schein das Dunkel erhellt, auf dass alle Ängste, Sorgen und Fragen, alle Trauer, Wut und Schmerzen angeleuchtet werden. Sie sollen sichtbar werden. Nicht aber, um zu beschämen, sondern um sie zu lindern. So wie Menschen einander Leid zufügen und in Verzweiflung stürzen können, so können sie auch den Weg der Versöhnung einschlagen. Im Schein des Friedenslichtes gehen Menschen aufeinander zu, reichen sich die Hand. In meinem Weihnachtsgebet werde ich Gott bitten: Komm, Gott, in unsere dunkle Welt und lass dein Licht aufscheinen, welches uns in Jesus Christus geschenkt ist. Er ist unser Heiland und Erlöser. Schenke der Welt durch ihn Frieden. Amen.
Ich lade Sie zu diesen Worten ein. Durch sie und das Friedenslicht sind wir mit Christinnen und Christen in Bethlehem und in der Welt verbunden und feiern mit ihnen den Gottesdienst zum Weihnachtsfest. Ich wünsche uns allen gesegnete und friedvolle Weihnachten!
Superintendent Andreas Schwarze