Haben Sie (auf-)tanken können?

Nun liegen die Winterferien schon wieder hinter uns und der Alltag greift um sich. Haben Sie (auf-)tanken können in den geschenkten 7 Ferientagen? Nein, ich meine nicht den preislich günstigsten Treibstoff fürs Auto, sondern innerlich, und damit dann auch äußerlich?

Ich hatte das große Glück, die Ferien mit meiner kleinen Enkeltochter verbringen zu dürfen und das hat mich regelrecht „aufgeladen“, mich kräftig (auf-)tanken lassen. Es hat mir meine Augen und Sinne neu geschärft für die kleinen und großen Wunder und Geschenke eines jeden Tages: wir haben gemeinsam und genüsslich vom frisch gefallenen Schnee gekostet; haben beim Rodeln ausgelassen vor Freude gejohlt und geschrien; haben lange den Vögeln am Futterhaus zugeschaut und uns an ihren kecken Wesen erfreut; haben kleine Schritte auf den Waldwegen gemacht mit der Entdeckung so vieler Tierspuren und der schon langsam erwachenden Natur.

Ich habe die lebendigen und sprühenden Augen; den nicht stillstehenden Mund und die immer in Bewegung befindlichen Hände und Füße meiner Enkeltochter jeden Tag neu ersehnt. Und ich durfte mich beim Mittagsschlaf an ihren Gesichtszügen sattsehen. Was für ein Geschenk! So habe ich (auf-)tanken können für den Alltag, der nun wieder begonnen hat. Mögen die erlebte Freude und die Erlebnisse anhalten, die Sinne angeregt bleiben für die anstehenden Wochen – bis zu einem nächsten Wiedersehen, das ich jetzt schon herbeisehne aber für das mir meist die Worte fehlen.

Ein Beter in Psalm 40 sagt es so – und seine Worte kann ich zu den meinen machen: „Lieber Gott, ich bestaune deine Wunder, die Geschenke, die du uns machst, für die meine Sprache nicht ausreicht, weil sie von dir kommen …“ Wo haben Sie (auf-)tanken können in den zurückliegenden Ferientagen? Bleiben Sie, bleiben wir – immer neu - in Erwartung auf die Wunder und Geschenke aus Gottes liebender Hand.


Friedemann Büttner, Pfarrer in Nordhausen, Bielen, Steinbrücken, Sundhausen und der Gehörlosengemeinde