Sonntag, 17. September 2017, 17:32 Uhr
Wunderbares Spiel von Pfarrer i.R. Bernd Görk (Foto: R. Englert)
Nach der fröhlichen Siegerehrung der Bibelolympiade begann in der St. Georg Kirche in Ilfeld das Neanderfest mit einer gemeinsamen Andacht. Ein paar der kleinen Olympioniken hatte zwar die Kirche erschöpft verlassen, doch das Gotteshaus war auch so noch gut besucht.
Pfarrer Heimrich und seine Frau, Kantorin Christine Heimrich, gestalteten die Andacht unterstützt vom Chor.
Die Predigt ersetzte der Pfarrer jedoch ausnahmsweise zum Fest durch ein Theaterstück, das er in Auftrag gegeben hatte.
Die Deutschlehrerin Heike Führer, engagiertes Gemeindemitglied in Ilfeld, war von ihrem Pfarrer ausgeguckt worden, ein Stück zu Michael Neander zu schreiben. "Nur gut, dass er es mir vor den Sommerferien bereits gesagt hat, so blieb mir ein wenig Zeit, mich mit dieser historischen Figur zu beschäftigen", erinnert sie sich schmunzelnd.
Einen Monat lang probte die Gruppe dann.
Unter ihnen als Hauptperson Pfarrer i.R. Bernd Görk, der den Neander lebhaft in Szene setzte und mit seinem schönen Kostüm gleich ins Auge fiel.
Ehepaar Heike und Carsten Stenger gaben die Katharina Luther und den Melanchthon, wobei er zudem noch in die Rolle einer modernen Person schlüpfen musste. Bürgermeister Klante, der ursprünglich eine Rolle hat übernehmen wollen, war wegen Krankheit leider kurzfristig ausgefallen. Den Luther gab Oberförster i.R. Arndt Petsch und als zweiter moderner Mensch war Sebastian Gerecke zu sehen.
Gemeinsam stellten sie einen Besuch des Michael Neander bei Luther und Melanchthon dar. Neander hatte gerade den Auftrag erhalten, die Schule zu führen und war angesichts der Aufgabe doch zunächst ziemlich ratlos. Die Antwort Luthers wurde jedoch auf den nächsten Tag verschoben.
Michael Neander lebte und wirkte zur Zeit der Reformation in Ilfeld und war ein Schüler Martin Luthers.
Einige interessante Schautafeln in der Kirche gaben Einblick in die damaligen Ereignisse aus dem Leben des Neander zwischen Wittenberg, Nordhausen und Ilfeld. Wer sie eifrig studiert hatte, konnte an einem Quiz teilnehmen und während dessen genüsslich seinen Kaffee und die Torte verspeisen. Denn im Anschluss an die Andacht lud die Gemeinde ins Pfarrhaus zur Kaffeetafel.
Am Abend spielte in der Kirche noch einmal alles auf "was blasen kann", wie Pfarrer Heimrich ankündigte - von Flötenspielern bis zu Bläsern waren viele der Einladung von Kantorin Christine Heimrich gefolgt.
Als Abschluss des Festtages schmurgelte dann zu späterer Stunde noch Gutes auf dem Grill und so klang das Fest gemütlich aus.
Regina Englert